Kenne dein Limit

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Wissen, was geht und was nicht ist gerade beim Motorradfahren ein Pluspunkt. Also nicht einfach nur draufsetzen und den Gasgriff drehen, sondern auch so ein bisschen Übung und Theorie, das kann helfen. Und deswegen wollte ich unbedingt an der geführten Tour organisiert durch die Polizei teilnehmen. Und das an einem Muttertag!

Doch alles von vorne ...

Entdeckt hatte ich den Hinweis auf die Tour während der Motorradmesse in Dortmund:



Und da das Talent der Polizeistaffel beim Anlassen auf dem Nürburgring jedes Mal mein Gesicht vor Neid verfärbt, wollte ich unbedingt mitfahren.
Also hatte ich mir den Termin herausgesucht, zu dem sich bis zu dem Zeitpunkt die wenigstens angemeldet hatten. Wie ich später erfuhr aus gutem Grund: Muttertag! Verd ...
Nachgefragt ob wie das nachholen ... ja! Alles gut!

Zu Anfang habe ich mir die Motorräder der teilnehmenden Personen angesehen. Denn über die Maschine (Typ) und vor allem über die Reifen kann man doch eine ungefähre Richtung erahnen, wie die jeweiligen Personen fahren. Und die erste Fahrerin war schon beim Einparken mit der Maschine hingefallen. Also wollte ich die Gruppe mit Bedacht wählen.
Nach einer kurzen Einführung und ein paar organisatorischen Dingen kam dann auch die Gruppeneinteilung: die "Blümchenpflücker" nach rechts und dann für die höheren Geschwindigkeiten weiter nach links. Also: Gruppe rechts = langsam und je weiter man sich nach links stellte, desto schneller sollte die Gruppe werden. Also stellte ich mich nach links. Ganz links. Also ganz weit links. So weit, wie nur geht. So weit links, dass ich fast den Kreis nach rechts wieder geschlossen hätte. Ganz links!
Doch irgendwie hat das mit der Gruppeneinteilung nicht gepasst, die Leute haben nicht zugehört oder was auch immer. Auf jeden Fall fand ich mich (zur Erinnerung: ich hatte mich ganz weit links eingereiht) mit einer Gruppe auf dem Hof, die unter anderem aus einer 48 PS Maschine, einer "Harley Davidson" und jemanden mit einer BMW 800, der jedoch gerade zwei Monate den Führerschein hatte bestand. Ganz weit links ... während eine Gruppe vor "ganz weit links" die ansonsten typisch schnellsten Maschinen der ~60 Teilnehmer aufwies.
Naja, man kann nicht immer gewinnen. Im Nachgang stellte sich jedoch heraus, dass bei den kleinen und kleinsten Sträßchen, die wir gefahren sind es eh kaum eine Rolle gespielt hat. Da war teilweise 70 bis 80 km/h schon ambitioniert.

Und so passierte dann auch der erste Unfall: in einer Kurve kam der Gruppe ein roter BMW entgegen und der Führerscheinneuling wollte dem Wagen ausweichen, guckt wo er hinfahren kann .... und - wie man das beim Motorradfahren auch lernt - fährt dorthin wo er hinguckt. In diesem Fall war zwar Platz auf dem rechten Bürgersteig, doch erwies sich das Ausweichen wegen des Bordsteins als überwind- aber nicht überfahrbar und Maschine als auch Fahrer nahmen die "maximal mögliche Schräglage" ein.
Der Tourguide hinter mir (ich war ja der letzte Teilnehmer) sah das, hielt seine Maschine an und stürzte auch - und zwar sofort nach vorne um zu helfen. Leider hatte er vergessen, dass es bergab ging und er hatte den Leerlauf noch drin. Daher bewegte sich die Maschine über den Seitenständer Richtung talwärts nach vorne und nahm ebenfalls die "maximal mögliche Schräglage" ein, sicherte aber damit den Unfall weiter vorne ab.

Die Mittagspause gab es im Landhaus Orbach. Da alle ~60 Personen vorbestellt hatten, sollte es eigentlich schnell gehen, doch leider war eher die von mir bestellte Currywurst (es gab kein vegetarisches Menü - gut wenn man "Flexitarier" ist) schnell kalt. Insofern war das zwar Essen lecker, aber mehr auch leider nicht.

Eine geschätzte Stunde später ging es weiter. Zwischendurch gab es - wie zuvor am Vormittag - eine kleine Pause mit ein paar Hinweisen und Reflektion zur Wegstrecke (habt ihr auf der Hintour die Frau mit dem Rollator an der linken Seite gesehen, rechts war ein weißer Pudel im Gras ziemlich nah an der Straße ohne Leine, ...), Fragen konnten gestellt werden und nach einer Runde Capri Sonne für alle (Trinken zwischendurch nicht vergessen, damit ihr fit bleibt) ging es dem Ziel entgegen.

Das war dann der "Eierkaal" (https://eierkaal.de/), wo dann bei Kaffee und Kuchen ein Abschluss gemacht wurde: jede Gruppe stellte die für den Tag gestellten Aufgaben und Erfahrungen vor, es gab noch einen Schnellkurs in "Helm abnehmen" (Erste Hilfe) und dann ging jeder mit einem Motorrad-Schlüsselanhänger und einen Brief bezgl. der Teilnahme nach Hause.

Ich stellte dann noch schnell die Frage, warum man so etwas nicht öfters anbieten würde, denn einigen musste auf Grund der großen Teilnehmeranzahl ja sogar abgesagt werden. Warum macht man das dann nicht öfters? Nur so einfach ist das nicht. Denn ich wurde aufgeklärt, dass Motorrad ja nur ein Thema ist. Da gibt es dann noch Sicherheitstrainings für LKW-Fahrer, Trainings für Senioren, für Schulkinder, ja selbst Sicherheitstrainings für Mütter (angefangen bei der Auswahl von Kindersitzen ...) ... da ist leider nicht genügend Personal für da, um alle zufrieden zu stellen. Und außerdem ist Wochenende und sowohl die Polizei als auch die unterstützenden Ehrenamtler möchten ab-und-zu auch mal das Wochenende zu Hause verbringen. Sehe ich ein.

Wer Interesse hat, selber mal was zum Thema "Limit" zu erfahren, der findet weitere Informationen unter dem Link http://limiter-inside.de/

PS: Bilder gibt es keine, denn die während der Veranstaltung aufgenommenen Bilder dürfen nicht veröffentlicht werden.

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