Au revoir, James Bond!

(Kommentare: 2)

In einem "James Bond" heißt es: "Sie essen zu viel rohes Fleisch, zu viel Weißbrot, und sie trinken zu viel trockene Martinis."
Worauf JB antwortet: "Hm, dann werde ich das Weißbrot weglassen, Sir."

Frankreich führt Tempo 80 auf zweispurigen Landstraßen ein. Der Gesundheit der Menschen zu liebe ...

In einem "James Bond" heißt es: "Sie essen zu viel rohes Fleisch, zu viel Weißbrot, und sie trinken zu viel trockene Martinis."
Worauf JB antwortet: "Hm, dann werde ich das Weißbrot weglassen, Sir."

Frankreich führt Tempo 80 auf zweispurigen Landstraßen ein. Der Gesundheit der Menschen zu liebe ...

Zu Anfang: nicht, dass wir uns falsch verstehen. Wenn weniger Menschen Blessuren erleiden oder vor ihrem natürlichen Tod durch andere Umstände wie z. B. Verkehrsunfälle sterben, dann ist das schön. Darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Doch leider hatte das Leben schon immer ein Risiko, welchem man letztendlich nicht entweichen kann: den Tod. Und wie bei vielen anderen Dingen auch, kann man nun einen Maßstab ansetzen, der - sobald man ihn in eine Richtung schiebt - er die andere Richtung verlässt und vice versa. Oder anderes ausgedrückt: wer weniger am Leben teilnehmt lebt meist länger.

Nun ist es aber so, dass jeder Mensch ein gewisses Risiko bereit ist ein zu gehen, um dann auch etwas von eben diesem Leben zu haben. Der Eine mehr, der Andere weniger.
Unschlüssig ist es z. B. ziemlich dumm, ohne entsprechende Maßnahmen Fallschirm zu springen. Auf jeden Fall ziemlich lebensverkürzend. Mit Fallschirm ist es direkt einen ganzen Tacken weniger gefährlich, ein Restrisiko verbleibt trotzdem. Nichts desto trotz ist bisher noch niemand auf die Idee gekommen, Fallschirmspringen zu verbieten. Obwohl es doch 100% der Todesfälle die beim Fallschirmspringen entstehen verhindern könnte.

Und nun möchte Edouard Philippe die Franzosen (und alle, die Frankreich besuchen) ebenfalls beschützen. Zu mindestens 350 - 400 weitere Menschen pro Jahr, indem er das Tempo auf zweispurigen Landstraßen (also nicht auf Landstraßen mit je zwei Spuren pro Richtung) von 90 auf 80 km/h senkt. Und selbst dann "wenn ich unpopulär sein muss, um Leben zu retten, dann akzeptiere ich das...." - wie er selber sagt.

Und er weiß wovon er redet, denn lt. einer Umfrage sind aktuell 59% Prozent (das ist also die Mehrheit) der Franzosen dagegen, was ihn aber wohl nicht interessiert, den Vertreter der Demokratie. L'état, c'est moi. Hatten wir schonmal. Also die Franzosen.

Und meiner Meinung nach ist Herr Philippe ein ziemliches Weichei. Menschen möchte er also retten, und fängt beim Weißbrot an? Wenn er wirklich, wirklich viele Menschen retten möchte, dann könnte er doch noch sehr viel mehr Menschen unpopulär retten, wenn er auch den Alkohol, rohes Fleisch und Zigaretten verbieten würde. Er könnte weitere tausende Menschen das Leben retten, aber das will er wohl nicht. Ja, was denn nun. Nicht genügend Mut zur Durchsetzung von Vorschriften, die Menschen das Leben retten? Sehr schwach, Herr Philippe! Aber darum geht es ihnen doch, sagten Sie!? Dann tun Sie doch auch gefälligst das dazu Notwendige!

"Aber es sind doch nur 10 km/h weniger." Richtig. Und auch nur 400 Menschen. Warum aufhören? Warum nicht 800 retten mit 20 weniger? Oder 1.200 mit 30 weniger? Wo die Grenze ziehen, warum aufhören?
Warum nicht einfach alle Menschen direkt nach der Arbeit in Fitnesscentern in Schutzhaft nehmen, das würde wahrscheinlich zehntausende retten? Und unpopulär wäre es dazu, dass kann ich Herrn Philippe versichern!

Zu dumm, dass viele Menschen zum Wohle ihres unversehrten Lebens nicht auf selbiges verzichten wollen.
Aber ich - schweren Herzens - zukünftig auf Frankreich! Denn - im Gegensatz zu manch anderem - bin ich bereit ein gewisses Lebensrisiko einzugehen und hemmungslos mit den bisherigen 90 durch Frankreich zu "rasen". Solange es noch geht.
Und jetzt gehe ich in die Küche und esse etwas Käse mit Weißbrot, so lange es noch erlaubt ist. Einfach nur, um es Herrn Philippe zu zeigen!

PS: Lieber Herr Philippe, ich hoffe sie spenden einen Großteil Ihres Einkommens an Hilfsorganisationen um Menschen zu retten, dass ist doch Ihr persönliches Ziel, nicht wahr? Oder pfeiffen Sie dann doch auf irgendwelche Menschenleben wenn es Sie persönlich was kostet und verbieten Sie lieber einfach anderen etwas, um Ihre Ziele zu erreichen? Aber sie haben Recht - ist einfacher!

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Kommentare

Kommentar von FlyingMarkus |

Richtig gut geschrieben!

Kommentar von Jörg |

Danke. Ich fürchte nur, dass es nie zu einer Antwort kommen wird. Meine Hoffnung ist, dass sich das wie z. B. mit den Alkoholtestern irgendwann einfach von selbst erledigt.

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