Dreimal Zirkus

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Heute gab es gleich dreimal Cirque ... die ersten beiden Male wieder beim Tanken.

Mit dem Tanken in Frankreich hatte ich ja sowieso schon Erfahrungen gesammelt. Mit Ostern auch. Die schlimmste Kombination ist dann Tanken zu Ostern.
Hintergrund ist, dass Frankreich nicht nur ein größeres Land als Deutschland ist, es gibt auch bei weitem weniger Tankstellen wie man sie aus Deutschland kennt. Also Esso, Aral, Shell, ...
Denn die weitaus mehr Tankstellen sind den Supermärkten angeschlossen und man kann dort günstiger tanken, teilweise 10 Cent pro Liter weniger. Wenn man denn dort tanken kann.
Denn wenn dann niemand an einem (ab und zu) vorhandenen Kassenhäuschen sitzt, kann man nur tanken, wenn die Karte akzeptiert wird. Bargeld nehmen die Automaten nicht und wer eine VISA Karte oder eine ec-Karte besitzt kann oft nichts damit anfangen. Gefragt sind französische Karten. Ansonsten bleibt trotz vorhandenen Vermögens der Tank leer!
Von daher war es vielleicht dumm an einem Ostermontag zum Tanken zum Hypermarche nach Agde zu fahren. Denn die Tankstelle hat offen und es ist ein riesiger Andrang. Nach dem Anstellen und einer gefühlten halben Stunde nähere ich mich der Säule meiner Schlange und sehe auf der Säule einen Aufkleber, der mich nichts Gutes vermuten lässt. Und in der Tat: die halbe Stunde in der Schlange war vergeblich, hier geht es nur mit einer französischen Karte. Anmerkung: die Säule direkt daneben hätte man auch am Kassenhäuschen bar bezahlen können. Warum man nicht an jeder Säule einfach tanken und dann bezahlen kann erschließt sich mir nicht, aber ich habe die Nase voll und beschließe einfach los zu fahren und unterwegs in Pezenas zu tanken.
In Pezenas fahre ich die erste Tankstelle an: zu. Ich fahre die zweite Tankstelle an: zu. Ich fahre die dritte Tankstelle an: zu. Ich fahre die vierte Tankstelle an: ouvert! Das hört sich doch gut an. Ich nehme die Zapfpistole aus der Säule: nichts tut sich. Die Kassiererin winkt mich zu sich rein: ich muss zuerst bezahlen, dann kann ich tanken. Ich wende ein, dass ich ja noch überhaupt nicht weiß wie viel Benzin ich denn tanken werde, wenn ich den Tank voll mache. Wie soll ich dann vorher schon bezahlen? Sie erwidert, dass die Säule aber so lange blockiert ist, wie ich nicht vorher bezahle. Dann soll sie die Säule doch einfach frei schalten und ich komme NACH dem Tanken zum Bezahlen. Das würde aber nicht gehen ...
Ich knalle ihr einen 50 Euro Schein auf den Tresen, fluche auch deutsch und gehe tanken. Was verkaufen die in Frankreich eigentlich? Goldglitter im Benzin? Sind die Franzosen so unehrlich und bezahlen ihre Tankrechnungen nie? Wozu sind dann überall diese verdammten Kameras?
Nach dem Tanken hole ich mein Restgeld ab und bin zufrieden wenigstens überhaupt getankt haben zu können. Einfach nur tanken und dann mit einem international anerkannten Zahlungsmittel zahlen zu können gehört scheinbar doch noch zu den herausragenden Eigenschaften einer führenden, zivilisierten Gesellschaft.
 
Es geht nun weiter zum "Cirque de Navacelles". Dort gibt es keine Tankautomaten und somit auch keine Probleme. Die Rücktour führt am "Lac du Salagou" vorbei und nach 18 Uhr endet ein weiterer Tag mit einem selbst gemachten Essen.

Es gibt Crepes, die mangels Möglichkeiten eher in Richtung Pfannkuchen ausarten: einmal herzhaft mit Käse und Gurken, einmal süß mit Schokolade und Orangenstücken.

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