Radwanderung "Bergische 25"

(Kommentare: 0)

Im April wird es die Wanderung "Bergische 25" geben und ich möchte teilnehmen.
Daher dachte ich mir, es wäre doch keine schlechte Idee, die Tour schon einmal mit dem Rad vor zu Fahren und sich die Strecke an zu sehen. Mit dem eMTB natürlich.

Mit dem Rad sollte die 25km Strecke doch in etwas über einer Stunde zu schaffen sein, in anderthalb vielleicht. Maximal zwei.
Ich wäre sehr glücklich gewesen, hätte ich die Strecke denn in zwei Stunden geschafft, doch weit gefehlt.
Auch die Ansage von Komoot, dass ich auf einem Teilstück mit einer 10% Steigung das Rad vielleicht schieben müsste, stellte sich als falsch heraus, Bosch sei Dank.
Es gibt weitaus andere Parameter, die eher darüber entscheiden, ob man eine Strecke - ob nun elektrisch unterstützt oder auch nicht - fahren kann als die Steigung!

Doch die Tour fing an, wie alle Touren moderner Räder so anfangen: mit einem Update. Also schon einmal anziehen, während das Rad das Update installiert.

Schon die ersten Meter waren bemerkenswert. Android und ich hatten gewissen Differenzen, was unter "Zugriff nur während der Nutzung der App zulassen" zu verstehen ist. Die Bosch eBike-App setzte immer wieder in der Navigation der von mit Komoot erstellten Tour aus, sobald das Smartphone in der Hose verstaut war. Aus der Hosentasche wieder raus zeigte das Kiox sofort wieder die Position und Richtung an. Die Lösung besteht also darin, der App den Zugriff auf "Immer zulassen" zu setzen, nicht nur dann, wenn man auf das Display schaut, sondern "einfach immer".

Die Tour hat es in sich. Witziger Weise ist es mit dem Rad an einigen Stellen schwieriger als zu Fuß. Da wäre z. B. die Tatsache, dass es nach der langen Zeit des Regens sehr matschig ist. Das macht Wanderschuhen deutlich weniger aus als Reifen. Denn die setzen sich zu und drehen nur durch. 1:0 für die Füße.

Dann ist die Tour irgendwie auch nicht "eindeutig". An einigen Stellen treffe ich lt. Kartenmaterial nur auf einen Weg, der später irgendwo "hinten am Horizont" eine Kurve machen soll. Doch ob es nun der rechte oder der linke Weg ist, ist aus dem Kartenmaterial nicht ersichtlich. Nur ein Weg ist eingezeichnet, ich stehe aber vor zwei oder noch mehr Abzweigungen. Mehr als einmal musste ich wieder zurück.

Einige Passagen waren dann so, dass sie vielleicht bergab noch fahrbar gewesen wären, aber für mich als MTB-Anfänger bergauf nicht fahrbar waren. Das war dann der Teil, der zur "Radwanderung" (= schieben) wurde.

Bei einem Stück weigerte ich mich dann, dem Original-Streckenverlauf zu folgen und nahm die Straße ~100m links neben dem Stück, dass eigentlich als Weg vorgesehen war.

Die Tour nähert sich dem Ende, ich mich auch. Die Anzahl der Pausen nimmt parallel zu deren Länge zu. Und genau wie die Baumstämme, die zu Anfang quer über den Weg lagen oder auch der Abschnitt mit dem "Sturmschaden" stellt sich mir gegen Ende ein Stacheldraht in den Weg. Wird lustig, wenn hunderte von Menschen am offiziellen "Bergische 25" Tag unter dem Stacheldraht durch müssen, denn am Boden sind Reste von Brombeersträuchern ...

Und während ich so unter dem Stacheldraht durchkrieche summe ich die Melodie von "Hinter dem Stacheldraht gehts weiter" um mich selbst zu motivieren.

Udo Lindenberg: Hinter dem Horizont gehts weiter

Ich bin wieder am Startpunkt und somit ist nicht nur die Tour am Ende, ich bin es auch.

Was ist zu wenig?

Calcium, Magnesium, Eisen, Ausdauer und Muskeln. Ansonsten alles OK.

Was ist zu viel?

Heute hat sich die "Wohlstandsplauze" als sehr hinderlich herausgestellt. Sich in leicht vorgebeugter Haltung auf dem Rad ständig in den eigenen Bauch zu treten, weil dieser wohlgeformt aerodynamisch den Beinen entgegenkommt ist suboptimal.
Daher habe ich beschlossen, dass ich das Volumen etwas reduzieren muss. Daher gibt es heute Abend die letzte Flasche "Crémant de Bordeaux". Aber die Flasche hatte ich heute morgen extra für abends kalt gestellt, daher wird sie erst einmal die letzte als perlender Abschluss sein.

Was ist geschafft?

Es geht nicht nur um das Fahren. Und nicht nur um den Spaß. Es geht auch darum, sich nicht fahren zu lassen sondern mit möglichst wenig Unterstützung durch die Tour zu kommen. Und das habe ich heute wieder geschafft. Stand vor der Tour (Start bei 64 km) und gegen Ende (bei 99 km).

Zu guter letzt haben sich dann doch knapp 1.000 Kalorien von mir getrennt (die 799 für die Tour zzgl. der An- und Abfahrt).
Und wenn ich auch kaputt bin und diese Nacht (wie eigentlich jede Nacht) gut schlafen werde, hat es richtig Spaß gemacht. eMTB ist echt geil.

Komoot Tourlog

Zurück

Kommentare

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 3 und 4.