Andie M.

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Als ob ich es 2019 schon gewusst hätte: der Urlaub 2020 sollte komplett in Deutschland stattfinden. Auf den Spuren des eigenen Familienurlaubs mit meinen Eltern wollte ich zwei von vielen Orten besuchen, in denen wir zu meiner Kindheit Urlaub gemacht hatten: die Mosel und die Lüneburger Heide. Los ging es mit dem ersten Ziel: an die Mosel.

Zuerst ging es nicht wegen Corona: touristisches Reiseverbot für Rheinland-Pfalz. Dann ging es nicht von der Arbeit aus. Dann ging es nicht von der Unterkunft aus. Dann ging es wieder ...
So wurden aus den 7 gebuchten Tage nur 3,5 Tage - aber immerhin. Ich hatte keine Lust, den Termin bis in den Herbst zu schieben um die vollen 7 Tage Urlaub nehmen zu können, denn ersten wollte ich mal ein paar Auszeit, zum zweiten wäre es dann zu nahe am Termin "Lüneburger Heide" gewesen. Also lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Kopf ...

Und so ging es dann direkt nach einer Besprechung in der Firma (die der Verkäufer total motiviert weit über das besprochene Ausmaß verlängerte) direkt zur Mosel. Wirklich direkt. Also nicht wie ursprünglich geplant genüsslich über die Landstraße, sondern - mangels Zeit durch die überzogene Produktpräsentation - über die Autobahn.
Denn schließlich wollte ich abends vor 20 Uhr vor Ort und eingecheckt sein, denn ich wollte ebenfalls noch einkaufen, um für das Frühstück am kommenden Morgen direkt was im Haus zu haben. Erst aufstehen, dann einkaufen und dann erst frühstücken ... da fängt der Urlaub ja noch einen Tag später an.
Klappte aber alles, inklusive des Einkaufens.

Eine Änderung zum Familienurlaub damals war die Tatsache, dass ich dieses Mal mit dem Motorrad anstatt mit dem Auto und somit auch ohne Wohnwagen unterwegs war. Daher gab es statt des Platzes auf dem Campingplatz "Bären-Camp" ein kleine Ferienwohnung.
Vieles ist in Bullay gleich geblieben, eine weitere Änderung war jedoch (leider) bei den vorüberfahrenden Schiffen zu finden. Eines der vielen Dinge, die ich als Kind an der Mosel geliebt habe, war das brummige, sonore "ratata - ratata" der Schiffsdiesel, die man nachts vom Campingplatz aus hören konnte. Ich blieb so lange auf wie es ging, um den Schiffen zu lauschen.
Doch selbst dieser leise Klang eines Schiffsdiesels scheint inzwischen unerwünscht zu sein: moderne Schiffe kann man kaum noch hören. Schade.
Was es aber noch gibt, ist eine der wenigen Doppelstockbrücken Deutschlands. Die wird hoffentlich als Wahrzeichen Bullay noch lange erhalten bleiben.

Doch wollte ich mir meine Erinnerungen und Urlaub nicht mies machen lassen und auch wenn die 3,5 Tage nicht reichten um alles geplante zu sehen (von Besichtigungen in z. B. dem Edelsteinmuseum in Idar-Oberstein mal ganz ab zu sehen, in Corona-Zeiten kann ich mir Ausstellungen und Museen schenken), so ging es direkt am ersten Tag auf Tour.

Doch leider kam die Enttäuschung schon nach frühen Kilometern: Baustelle mit Vollsperrung. Und die Ausschilderung der Umleitung war mal wieder nur für Ortskundige. Ich habe jedenfalls die richtige Umfahrung nicht gefunden und fand mich 20 km später eher zufällig wieder auf der richtigen Route ... nur um ein massives Regengebiet vor mir zu entdecken.
Also umgedreht und den ersten Tag mit einer Flasche Wein beendet.

Der zweite Tag war meiner neuen App "Komoot" (wandern und Radtouren) gewidmet: die Burgentour, ca. 10 km durch die Weinberge. Bis auf die Einkehr auf der Burg "Arras", die ich - um es milde aus zu drücken - "unverschämt" fand, eine schöne Tour. Dieses Etablissement habe ich an diesem Tag zweimal besucht: das erste und das letzte Mal!
Abends in der Unterkunft ging es dann an die Verbesserung der Tour vom ersten Tag, den der dritte Tag sollte wieder eine Motorradtour werden. Und aus Zeitgründen nicht die lange Tagestour quer durch den Hunsrück, sondern nur die Tour vom ersten Tag, dieses Mal ohne Umleitung.

So war es dann auch: der dritte Tag ging mit Umfahrung der Baustelle dann auch besser - obwohl ich am Ende noch einmal in dieselbe Baustelle fuhr - nur von der anderen Seite aus.
Der kulturelle Höhepunkt der Tour war die Besichtigung der Burgruine Baldenau - eine Höhen Wasserburg. Davon gibt es nicht viele - wer baut auch schon eine Wasserburg hoch oben in den Bergen?

Der letzte, halbe Tag diente dann dem Packen und der Abreise. Es ging zur Eifel, wo schon ein verlängertes Wochenende mit Wandern, Grillen und Feiern mit Freunden wartete ...
Nennt man wohl Freizeitstress.

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